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Bundesrat, Berlin

Am 26.06.1991 beschloss der Deutsche Bundestag, den Sitz von Parlament und Regierung nach einer Übergangszeit von Bonn nach Berlin zu verlegen. Erst fünf Jahre später, am 27.09.1996, entschied sich der Bundesrat ebenfalls für einen neuen Sitz in Berlin, um dort zeitgleich mit dem Deutschen Bundestag und der Bundesregierung die Arbeit aufzunehmen. Nach dieser Entscheidung fand der Deutsche Bundesrat seinen neuen Sitz im preußischen Herrenhaus, nahe des Berliner Abgeordnetenhaus, der Regierungsgebäude und des Potsdamer Platzes. Vor dem Umzug des Bundesrates nach Berlin waren aber umfangreiche Umbauarbeiten notwendig, die der Geschichte des preußischen Herrenhauses und den heutigen Anforderungen an die parlamentarische Arbeit, aber auch an hohe technische bauliche Auflagen (Brandschutz) gerecht werden sollten.

Die Geschichte in Kürze

Das preußische Herrenhaus wurde um 1900 nach den Plänen des Architekten Friedrich Schulze-Colbitz erbaut. Durch frühere Umbauten und Zerstörungen im 2.Weltkrieg ist das Gebäude bis in die heutige Zeit von verschiedenen Epochen geprägt. Es stellte sich somit den Architekten die Frage, inwieweit sich die vorhandenen, unter Denkmalschutz stehenden Räumlichkeiten, mit den derzeitigen Anforderungen an den heutigen Bundesrat vereinbaren lassen. Die alten Strukturen des Gebäudes hinsichtlich der Nutzung und der Raumanordnung waren kaum mehr zu erkennen. Die Architekten verfolgten somit das Ziel einer “Wiedergewinnung der charakteristischen, historischen Raum- und Nutzungsstruktur” und schafften eine Synthese zwischen einer “Architektur der Erinnerung” und einer “Architektur, die den veränderten Bedürfnissen” gerecht wird. So musste auch der Brandschutz dem ganzen Gebäude Rechnung tragen.

Baumaßnahme

Den Anforderungen im Brandschutzbereich konnte die Firma schutz in form Spezialtüren GmbH gerecht werden und lieferte die zahlreichen Brandschutz-Innentüren wie T30 und T90. So wurden einflügelige T30-Türelemente mit den Abmessungen 1125 x 3070 und zweiflügelige T30-Türelemente mit den Abmessungen 2000 x 2736 mm hergestellt und geliefert. Die T90-Türelemente hatten eine Abmessung von 875 x 2460 und 2000 x 2736 mm. Sonderausstattungen finden sich in integrierten Obentürschließern (ITS 96) und den edelstahlpolierten Schlössern, Drückern und Bändern. Bei den Oberflächen war besondere Qualität gefragt und man legte großen Wert auf die Furnierbildabwicklung in Birke. So setzen die in Eiche schwarz gebeizten, zweiflügeligen T30-Elemente einen Kontrapunkt zum hellen Plenarsaal und verleihen den Räumlichkeiten ein respektables, erhabenes und seriöses Ambiente.